18
Jun
2007

krankenkasse & bürokratie ...

... ist das etwa alles umsonst?

folgendes setting: vor geraumer zeit (etwa vor 18 monaten) ging mein bisheriger zahnarzt in den wohlverdienten ruhestand. ich wechselte zu einem anderen zahnarzt - und mit mir mein bonusheft.

dieses hatte ich unter überwindung jeglicher phobie immer brav abstempeln lassen, so dass ich auch in den genuss der 20% bezuschussung bei zahnersatz kam.

so auch anfang des jahres, als ich mit dem heftchen sowie einem heil- und kostenplan bei meiner krankenkasse um genehmigung und stempelung nachfragte. dies ging im januar 07 auch zügig, inklusive kopieren des bonusheftes "für die akten".

jetzt, im juni 07, ging es um weiteren zahnersatz; also gab es einen neuen heil- und kostenplan - aber leider kein bonusheft, denn dieses hatte ich verschlampt denn dieses war nicht mehr auffindbar.

ich dachte mir, dass dies ja nun nicht allzu schlimm wäre, da ich anfang des jahres dort gewesen war - und man mir ja aufgrund des vorgelegten (und durch die krankenkasse kopierten) bonusheftes aufgrund des nachweises von mehr als 5 jahren kontrolluntersuchungen die 20% zuschuss genehmigt hatte.

aber ach, wie so trügerisch war meine naive annahme. ging ich doch davon aus:
  • mein za erstellt den heil-und kostenplan
  • ich lasse ihn von der krankenkasse genehmigen
  • mein zahnarzt reicht ihn nach erledigung der arbeiten zur kostenerstattung ein
  • meine krankenkasse bezahlt
all dies wart ein bürokratischer und buchhalterischer akt, in dessen verlauf rechnungsbegründende unterlagen anfielen, die archiviert werden mussten bzw. in das edv-system der krankenkasse eingepflegt wurden.

dachte ich ... konfrontiert wurde ich jedoch mit folgendem

ich kann sie im system nicht finden - wissen sie noch, wie die kollegin aussah, die den vorgang bearbeitet hat (sicher, nach einmaligem sehen und sechs monate später) die zuschusshöhe ist hier nicht ersichtlich - tut mir leid, aber da kann ich ihnen nur den festkostenzuschuss bewilligen - sie sind alleine für ihr bonusheft verantwortlich

analog wäre ich also bei verlust meines personalausweises staaten- und namenlos? oder nicht, weil ja die daten alle vorhanden sind? so wie eigentlich auch bei der krankenkasse? die ja all die untersuchungen bezahlt hat? die mir anfang des jahres einen heil- und kostenplan bewilligt, unterschrieben und abgestempelt hat? die aber nun nicht mehr an die daten kommt? bei archivierungspflicht?

kann mir irgendwer sagen, wozu es diesen antrags- und genehmigungsirrsinn gibt, wenn man noch nicht mal die daten eines verlorenen bonusheftes rekonstruieren kann?

wofür ein gigantisch teures client/server-system mit gar immer 2 bildschirmen pro workstation, wenn im system noch nicht mal ersichtlich ist, welcher sachbearbeiter diesen vorgang bearbeitet hat und wer somit vergessen hat, den prozentsatz der bezuschussung einzutragen.

wozu wurde das bonusheft kopiert, wenn diese kopie dannach - ja wo eigentlich landet?

und wenn das schon bei so etwas läppischem wie dem bonusheft nicht klappt - was ist dann mit den wirklich wichtigen sachen?

ich habe übrigens meine 20% eingetragen bekommen - über den "rekursiven" umweg über die fallpauschale sowie die genehmigte gesamtsumme - einfaches rechnen ergab, dass es sich um 20% bezuschussung handelte.

weil ich nun aber neugierig geworden bin, werde ich jetzt mal die "ersatzausstellung" des bonusheftes angehen - mal sehen, auf welche datenverirrung ich dann treffe :)

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nase - 18. Jun, 17:45

haha
geschichten wie ich sie mag, überall und immer...
(sehen sie, welch witzige kollisionen das internetz zustande bringt)


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